Beratung:
Die Grenzen zwischen Therapie und Beratung sind in der Praxis fließend. Als ein Unterscheidungskriterien wird in der Literatur angeführt, dass bei der Beratung die Problembewältigung im Vordergrund steht, während bei der Psychotherapie krankheitswertiges Erleben gebessert werden soll.
Ohne auf die Überschneidungen und Abgrenzungsprobleme näher eingehen zu wollen, könnte man als Beratung einen Prozess verstehen, der
ziel- und lösungsorientiert ist
einer geringeren Stundenfrequenz bedarf
bei dem die Vermittlung relevanter Informationen und
die Erarbeitung von Strategien
im Zentrum der Gespräche steht.
Der Beratungszeitraum ist in der Regel kürzer und die Frequenz spielt eine geringere Rolle, da der Leidensdruck üblicherweise geringer ist als bei einer Psychotherapie. Beratung ist in jenen Lebenssituationen sinnvoll, in denen es um Neuorientierung, Entscheidungsfindung bzw. Reflexion der aktuellen beruflichen oder privaten Situation, mit dem Fokus auf einer Vertiefung des Verständnisses und der Einsicht, geht. Die emotional prägenden Schemata sind weniger dominant und an der Problementstehung beteiligt, als vergleichsweise bei psychotherapeutischen Prozessen, wo es oft um jahrelange, emotional stark besetzte Themen geht, mit dem subjektivem Gefühl der Betroffenen, zunehmend weniger Handlungs- und Erlebensspielraum zu haben.